Prüfungsangst passé
So verlässlich sich die Pollen im Frühling zeigen, kommt auch die Saison der Abschlussprüfungen. Diplomarbeiten, Lehrabschluss- und Maturaprüfungen etc. lassen den Puls von vielen Absolvent*innen in die Höhe schnellen. Wer an Prüfungsangst leidet, kennt oftmals unruhige bis schlaflose Nächte, Übelkeit und ein sich immer drehendes, sorgenvolles Gedankenkarussell.
Wenn ich nur nicht ein Blackout in der Prüfung Kriege!
Ängstliche Menschen sind oftmals sehr feinfühlig, was per se nichts Schlechtes ist. Nur haben sie manchmal den Hang dazu, sich selber mit ihren Gefühlen zu minutiös zu beobachten. Gerade vor einer Prüfung kann das sehr hinderlich sein: «. Uhh, mein Herz schlägt schon schneller und ich spüre diesen Klumpen im Magen. Wenn ich jetzt nur nicht ein Blackout in dieser Prüfung kriege!»
Lernblockaden überwinden durch einen Perspektivenwechsel
In diesem Zusammenhang möchte ich gerne von einem eindrücklichen Beispiel aus meiner Praxis erzählen. Es zeigt, wie ein scheinbar kleiner Perspektivenwechsel zu einer grossartigen Erleichterung führte. Eine junge Frau, die zu mir in die Praxis kam, litt an schrecklicher Prüfungsangst. Sie war so schlimm, dass sie sich manchmal vor der Prüfung übergeben musste. Ich fragte sie, bei einer Stressskala von 0- 10 (0= absolute buddhistische Gelassenheit; 10= Panik total), wo sie sich denn vor der Prüfung einordne. Sie meinte, so ca. bei einer 5. Dies erstaunte uns beide, denn eine 5 ist nicht so hoch für eine Prüfungsangst. Rein die Erkenntnis, dass ihr Stressfaktor, mit etwas Abstand betrachtet, gar nicht so bedrohlich hoch war, beruhigte sie ungemein. Die junge Frau hatte ihren Stresspegel anschwellen lassen, indem sie sich unter Druck setzte, möglichst ruhig an eine Prüfung gehen zu müssen. Quasi der Leistungsdruck der Gelassenheit liess sie erstarren und löste Blockaden während der Prüfung aus. Nebst dieser Einsicht lernte sie mit ein paar anderen Tools ihren Stress zu beruhigen. Von nun an wusste sie, dass eine gewisse Aktiviertheit vor einer Prüfung (Stressskala 2-3) ganz normal, ja sogar förderlich, ist. Sie steigert unsere Konzentration und Aufmerksamkeit. Kein Spitzensportler startet in einen Wettkampf in wohliger Entspannung. Eine gewisse Körperspannung und mentale Wachheit ist Voraussetzung. Ausgerüstet mit diesem Perspektivenwechsel und ein paar zusätzlichen Entspannungstools ging sie von nun an in einer gesunden Anspannung an die Prüfung.
Wie sieht es bei dir aus? Vielleicht magst du dir folgende Fragen stellen:
Habe ich den Hang dazu, mich und meine Gefühle zu minutiös zu beobachten?
Setze ich mich selber stark unter Druck und löse mir so Lernblockaden aus?
Setze ich mich auch unter Druck, dass ich gelassen an eine Prüfung muss?
Habe ich Angst vor der Angst?
Denke daran, ein Perspektivenwechsel kann Wunder wirken!
Fällt dir der Perspektivenwechsel schwer und brauchst du Unterstützung? Dann melde dich gerne bei mir!
Weitere hilfreiche Tipps, wie du Blockaden während der Prüfung vermeiden bzw. überwinden kannst, findest du in folgenden Blogeinträgen: